Pressemitteilungen
Neurodermitis in der Corona-Pandemie

Bonn, 29.04.20 Neurodermitispatienten sollten keinesfalls aus Angst vor einer Infektion mit dem Coronavirus ihre übliche Behandlung einfach absetzen. Das gilt auch für diejenigen, die aufgrund der Schwere ihrer Erkrankung auf eine innerliche Therapie mit Biologika angewiesen sind.

Um der derzeitigen Verunsicherung von Patienten entgegenzutreten, haben die dermatologischen Fachgesellschaften (1) eine Empfehlung dazu herausgegeben (2, 3).

Das Wichtigste in Kürze
  • Bislang gibt es keine Hinweise darauf, dass Neurodermitis das Risiko für eine Infektion mit dem Coronavirus (SARS-CoV-2) erhöht.
  • Die systemische (innerliche) Behandlung mit Biologika sollte weitergeführt werden. Die Arzneistoffe wirken sehr spezifisch auf bestimmte Vorgänge im Immunsystem, aber nicht auf die allgemeine Abwehr gegen Viren. Aus diesem Grund besteht nach jetzigem Kenntnisstand unter der Behandlung mit Biologika kein erhöhtes Infektionsrisiko.
  • Vorstellbar sind hingegen negative Auswirkungen für die Betroffenen, wenn sie das ihnen verordnete Biologikum absetzen. Abgesehen von einem erhöhten Risiko für Ekzemschübe könnten sich bei Patienten, die gleichzeitig an Asthma leiden, die Atemwegsbeschwerden verstärken. Eine Covid-19-Erkrankung könnte dann schwerwiegender verlaufen.

„Hautpatienten, die an akuten Symptomen leiden oder bei denen eine Therapiekontrolle notwendig ist, sollten weiterhin ihren Dermatologen aufsuchen“, sagt Erhard Hackler, Vorstand der Deutschen Haut- und Allergiehilfe e.V. „Die Sorge vor einer Ansteckung mit dem Coronavirus darf nicht dazu führen, dass Hauterkrankungen unzureichend behandelt werden. Wer unsicher ist, kann durch einen kurzen Anruf in der Praxis seine Bedenken meist schnell ausräumen.“

Warum innerlich behandeln?

Neurodermitis kann in den meisten Fällen mit äußerlichen Therapien in Schach gehalten werden. Bei mittelschwerer und schwerer Ausprägung kann es aber notwendig sein, mit einer innerlichen Therapie regulierend in das überaktive Immunsystem einzugreifen. Neueste Forschungen haben zur Entwicklung von Biologika zur Behandlung der schweren Neurodermitis geführt. Sie wirken gezielt gegen bestimmte Entzündungsmechanismen im Immunsystem, indem sie die dafür notwendigen Botenstoffe hemmen. Das Immunsystem insgesamt schwächen sie nicht.

Weiterführende Informationen zur Behandlung schwerer Formen der Neurodermitis erteilt die gleichnamige Broschüre, die bei der Deutschen Haut- und Allergiehilfe e.V. kostenfrei angefordert oder im Internet heruntergeladen werden kann: Heilsbachstraße 32, 53123 Bonn, www.dha schwere neurodermitis.de

(1) Deutsche Gesellschaft für Allergologie und Klinische Immunologie (DGAKI), Deutsche Dermatologische Gesellschaft (DDG), European Academy of Dermatology and Venereology (EADV), European Task Force in Atopic Dermatitis (ETFAD)

(2) DDG: Empfehlungen zur Behandlung der atopischen Dermatitis in Zeiten der COVID-19 Pandemie

(3) Wollenberg et al., European Task Force on Atopic Dermatitis (ETFAD) statement on severe acute respiratory syndrome coronavirus 2 (SARS-Cov-2)-infection and atopic dermatitis, J Eur Acad Dermatol Venereol. 2020 Mar 29. doi: 10.1111/jdv.16411.

Aktuelle Pressemeldung

Gestresste Haut durch wechselnde Temperaturen

Mit Neurodermitis durch den Winter

Bonn, 06.12.23 Viele Patienten mit Neurodermitis leiden besonders im Winter an Ekzemen und Juckreiz. Insbesondere die wechselnden Temperaturen drinnen und draußen sind ein Stressfaktor für die ohnehin sehr empfindliche Haut und reizen sie zusätzlich. Durch konsequente Hautpflege gelingt es vielen Betroffenen, gut durch die kalte Jahreszeit zu kommen. Wer die Pflege vernachlässigt, riskiert häufige und langanhaltende Krankheitsschübe mit rissiger, entzündlicher Haut, die anfällig für Infektionen mit Bakterien und Pilzen ist. Kortison-Präparate sollten nur in Absprache mit dem Hautarzt eingesetzt werden.

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